Eigentlich wollte ich nur meinen Zuckerspiegel wieder hochbringen. Nach über zwanzig Kilometern war er ziemlich am Boden und ich ärgerte mich über mich selbst, weil ich einen alten Fehler erneut gemacht habe, nämlich nicht auf mich zu achten und zu wenig zu essen. Eigentlich hatte ich es ja in den USA erlebt und hatte es zukünftig besser machen wollen.
Und als ich an einer Stelle des Weges an einem Strand mit wundervollem blauen Wasser und vielen spärlich bekleideten Menschen vorbei kam, fiel mein Blick auf die Strandbar, die gut besucht war und sogar Essen in diversen Varianten anbot. Ich fand gleich Platz am ersten Tisch und bestellte mir eine Orangina und eine Cola. Beides wollte ich mischen, der Versuch, gleich ein Spezi zu bestellen, war mir wegen der sprachlichen Barriere zu aufwändig.
Und da bin ich dem kleinen Matthias begegnet. Aus dem Nichts stand plötzlich ein kleiner Junge von vielleicht drei Jahren vor mir, rüttelte an meinem Stuhl und redete auf mich ein. Soweit ich es mitbekommen habe, lispelte er ein wenig, seine Sprechfähigkeit war noch nicht weit entwickelt. Aber ich glaube, dass der immer wieder wiederholte Satz jedesmal mit „Monsieur“ endete. Der kleine Kerl war sichtlich begeistert von seinem Tun und strahlte mich an. Leider konnte ich nicht verstehen, was er von mir wollte.
Er kam noch drei oder vier mal an meinen Stuhl, jedesmal mit Begeisterung an diesem rüttelnd, bis ein größeres Mädchen, sicher seine Schwester, ihn von meinem Sitzplatz holte. Seine ganze Art erinnerte mich an die Erzählungen meiner Mutter über meine Art als kleiner Junge. Und es gibt Fotos, auf denen ich mich so sehe, wie ich wohl einst gewesen bin. Ich fühlte mich ihm sehr verbunden, leider hatte ich keine Möglichkeit, mit ihm zu kommunizieren oder ihm eine kleine Freude zu machen. Aber ich mochte ihn sehr, besonders seine Begeisterung und die strahlenden Augen.
Hallo, kleiner Matthias!