In meinem Wohnzimmer sieht es seit Wochen aus wie in einer Versandabteilung eines Unternehmens. Wohnliches Atmosphäre sieht anders aus. Alle denkbaren Verpackungen stehen am Boden, dazu die vielen verschiedenen Dinge, die ich verkaufen will. Immer wieder habe ich solche Phasen, in denen ich meinen Bestand reduzieren und mich erleichtern will. Und jedes Mal war es ein gutes Erleben und eine Befreiung. Diesmal geht es aber um einen echten Abschluss.
Soweit ich mich erinnere, habe ich hier schon mehrmals darüber geschrieben, zuletzt in diesem Beitrag. Und es dauerte doch noch einige Zeit, aber nun habe ich angefangen, Nägel mit Köpfen zu machen: Ich trenne mich von den Resten meiner fotografischen Vergangenheit, indem ich meine Ausrüstung komplett verkaufe!
Natürlich hört sich das leichter an, als es tatsächlich ist. Zum einen tut es mir weh, zu sehen, wie wenig Wert die Dinge heute nur noch haben. Ich dagegen weiß noch genau, was sie damals gekostet haben. Ganz besonders erinnere ich mich daran, was für einen Kraftaufwand es für mich bedeutet hat, die Kosten der Beschaffung zu stemmen. Aber die Zeit ist weiter gegangen, die Technik und der Markt haben sich verändert. Es sind neue Produkte auf den Markt gekommen und die alten Sachen sind uninteressant geworden.
So ergibt es sich, dass sich die Ausrüstung nicht so leicht verkaufen lässt. Viele eher kleine Teile, zum Beispiel die Reflektoren, habe ich inzwischen für kleines Geld losbekommen. Die Lampen dagegen scheinen niemanden zu reizen, vielleicht habe ich sie auch zu teuer angeboten. Verschenken will ich sie ja auch nicht! Immer wieder erlebe ich den inneren Widerstreit, einfach alles an den nächstbesten Aufkäufer abzugeben, der mir noch irgendeinen Preis dafür bietet. Dann zwinge ich mich zu Geduld – was mir schwer fällt – und sage mir, dass es einfach den richtigen Interessenten für die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände braucht. Und so lange werde ich wohl noch die Zustände in meinem Wohnzimmer ertragen müssen.
Es verwundert mich nur etwas, dass mir das Auflösen nicht schwer fällt, es tut nicht mehr weh. Ich hatte erwartet, dass es mir weh tun würde. Irgendwann hat wohl in meinem Inneren der Abschluss meines fotografischen Daseins stattgefunden, und die Erkenntnis, dass ich die Fotografie und ihre Ausrüstung nicht mehr brauche, ist schon viel älter. Ich spürte das besonders auf einer Veranstaltung in Freiburg, die ich am Wochenende besucht habe. Dort waren, neben vielen Reiseveranstaltern, auch einige Vertreter fotografischer Ausrüstungen mit ihren Produkten vertreten, zum Beispiel Nikon, Novoflex, Panasonic und andere.
Ich stand kurz bei Nikon und zögerte – und merkte dann einen deutlichen Widerwillen, der mich schließlich davon abhielt, mit einem der Mitarbeiter dort in ein Gespräch zu kommen. Es war einfach nicht mehr wichtig. Um alle anderen Aussteller habe ich dann einen Bogen gemacht, habe nur flüchtig die ausgestellten Fotos betrachtet und mich lieber mit den Reisen beschäftigt, die dort beworben wurden.
Es ist Zeit, etwas zu einem Ende zu bringen, was innerlich längst Tatsache war. Und ich bedauere es nicht!