Typisch

Der Wecker hatte geklingelt, es war halb vier am Morgen und ich musste aufstehen, die Arbeit rief nach mir. Mühsam öffnete ich die verschlafenen Augen und blickte durchs Fenster auf die Sterne am nachtblauen Himmel. Und auf was fiel mein Blick als Erstes: Auf den großen Wagen!

Typisch Busfahrer, dachte ich gleich.

Groß ist eben ein Teil mein Jobs. Derzeit ist es ein besonders großer Wagen, den ich fahre: achtzehn Meter lang, drei Achsen und zehn Räder. Zu meiner Überraschung läßt er sich leichter fahren als gedacht, der Unterschied zu den Reisebussen ist gering, trotz der größeren Länge.

Und damit fahre ich täglich zwischen Trossingen und Tuttlingen hin und her. Inzwischen kenne ich die vielen Kanaldeckel persönlich, weiß auch von einigen Fahrgästen, wo sie einsteigen und wieder aus. Routiniert fahre ich meine Haltestellen an und finde mich mühelos im Kreisverkehr zurecht, der in Tuttlingen quasi alle Verkehrslinien verbindet. Ich habe auch (noch) keine Probleme mit den Fahrgästen gehabt, auch nicht mit den vielen Asylanten, die ich, im Gegensatz zu meinen Kollegen, als überwiegend korrekt und freundlich erlebe.

Und doch fehlt mir etwas. Ich empfinde es als eintönig, immer das Gleiche zu sehen und stets die gleichen Straßen zu fahren. Es gibt so wenig, was auf den Fahrten mein Auge befriedigt oder etwas Neues anbietet, an dem ich mich erfreuen kann. Es ist überraschend anstrengend, diese Touren zu fahren und gleichzeitig so sehr ermüdend!

Ich wäre gerne mal wieder unterwegs!

Typisch

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