Michelle

Ich weiß nicht mehr, wie oft das Klischee der reichen, vollbusigen Millionärin aus Amerika gebraucht wurde, der ich mutmaßlich in die Hände fallen würde, wenn ich den PCT gehe. Bislang ist sie mir noch nicht begegnet.

Aber natürlich begegnen mir die unterschiedlichsten Menschen. Ich habe Israelis getroffen, Wanderer aus Österreich, Schottland, Neuseeland, Australien, Südkorea und natürlich viele Deutsche und Amerikaner. Alle sind völlig verschieden, teilweise skurril. Der eine erinnerte mich an einen früheren Bekannten aus Berlin, an den ich nicht unbedingt erinnert werden möchte. Mit vielen Mandys, Cheyennes, Fionas, oder ähnlichen komme ich ins Gespräch, das meist zunächst oberflächlich bleibt. Natürlich wird mein Englisch dabei routinierter.

Und dann gibt es Michelle. Wir begegneten uns bei dem Outdoor-Laden, bei dem ich meine Ausrüstung verändert habe. Ich saß recht niedergeschlagen dort und wir kamen in ein kurzes Gespräch. Nach kurzem englischen Geplänkel stellten wir fest, dass wir beide auch Deutsch sprechen konnten. Und so vertieften wir unsere bis dato eher oberflächliche Bekanntschaft mit der Frage, woher wir denn kämen. Daraufhin erzählte sie, dass sie bis März in einer Wohngemeinschaft in Würzburg gelebt hat. Diese hat sie gekündigt, um den PCT zu gehen. Als ich ihr sagte, dass ich auch aus Würzburg käme, zumindestens mein letzter Wohnort ist ja dort gewesen, war sie natürlich begeistert. Und als wir dann auch noch die Frage nach dem Job klärten, stellte sich heraus, dass sie zudem eine Arbeitskollegen von Axel ist, der in meinem VHS-Kurs einer der Guten gewesen war und ihr bereits von mir erzählt hatte.

Ist es nicht verrückt, was so passiert? Da treffe ich eine Würzburgerin auf dem PCT, und wir haben einen gemeinschaftlichen Bekannten! Und für alle, die sich nun die Millionärin erhofft haben, habe ich noch eine Enttäuschung bereit: Michelle ist schätzungsweise 24 Jahre!

Aber ich freue mich sehr, sie getroffen zu haben, sie steht mir durch die Gemeinsamkeiten sehr nahe.

Michelle

4 Gedanken zu „Michelle

  • 28. April 2017 um 23:47 Uhr
    Permalink

    Also wenn ich Deinen ersten Satz so lese, klingt die Verkörperung des Klischees eher nach einer schlechten Erfahrung als nach etwas Gutem.
    Das Du dort quasi eine Nachbarin getroffen hast ist schwer beeindruckend. Hängt nach meiner Meinung aber mit der Chaos-Theorie zusammen.
    Ich finde es überhaupt nicht enttäuschend, dass sie noch so jung ist.
    Ich wünsche Dir, dass Du sie wieder triffst, möglicherweise entpuppt sie sich ja als Millionärin.
    Warum in die Ferne schweifen…

    Dir weiter viel Kraft und eine gute Zeit!

    Antworten
  • 24. April 2017 um 22:55 Uhr
    Permalink

    So platt das mit dem „Die Welt ist ein Dorf“ auch daher kommen mag – es stimmt dann am Ende doch immer wieder – und genauso oft überrascht es einen aufs Neue.

    Als wir letzes Weihnachten auf Koh Tao zum Tauchen gewesen sind, hat Janine dort Ihren Tauchschein gemacht…mit vier völlig unbekannten Leuten in Ihrer Gruppe, einer war gebürtig aus Würzburg und hier aufgewachsen, einer hatte seinen Meister hier gemacht, der dritte den Meisterschüler häufig hier besucht, die vierte früher in TBB gefochten und oft in Würzburg gewesen.
    Ich will jetzt nicht den Schluss ziehen: klar, Würzburg ist ja auch der Nabel der Welt, aber es ist immer wieder erstaunlich, wie nahe man anderen Menschen doch ist, manchmal nur über ein oder zwei Menschen verbunden – ohne es zu wissen.

    Antworten
    • 25. April 2017 um 17:53 Uhr
      Permalink

      Doch! Irgendwie ist Würzburg schon ein kleiner Nabel find ich! ? … Ach es macht richtig Spass die Aufschriebe oder ,(blogs) von Matthias mit zu verfolgen; und bei allem ernst darf doch auch mal gewitzelt werden?!? Also während Matthias auf so einem staubigen unbekannten Pfade weit weg vom NABEL Würzburg wandert und wie ich finde RIESEN Erfolge vermelden kann…… Und während wir METROPOLEN-WUERZBURGER alles mitlesen…. ? liebste Gruesse an Matthias und seine Fangemeinde!

      Antworten
  • 24. April 2017 um 0:52 Uhr
    Permalink

    Lieber Matthias, also erstmal habe ICH nie von einer vollbusigen Millionärin gesprochen, sondern von einer blonden gut gebauten, netten Millionärin und dann bist Du erst mal ein paar Tage erst unterwegs….die kommt schon noch :-). Witzig ist das schon, dass Du eine Würzburgerin getroffen hast auf dem PCT, das ist ungefähr so wie ich in Thailand im Hotelpool eine Wetzlarerin (als in in Gießen wohnte), die die Tochter des Eisdielenbesitzers war, wo ich oft Eis essen ging. Die Welt ist halt klein!
    Dir weiterhin alles Liebe und Gute, Du machst das klasse! Bussi, Inken

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert