Als ich heute Mount Laguna verließ, begegnete mir ein älterer Mann, der sein Auto im Schatten geparkt hatte. Er sprach mich freundlich an und als er erfuhr, dass ich ein Wanderer auf dem PCT bin, schenkte er mir als Proviant eine kleine Tüte.
Es sind MMs, ganz gewöhnlicher Süßigkeiten.. Der Mensch war sehr freundlich, wir haben uns nett unterhalten und natürlich hat er mir viel Glück gewünscht. Ich habe diese Tüte genommen und in meine Jacke gesteckt. Und dann merkte ich auf einmal, dass ich über das Vertrauen nachdachte. Kann ich von einem wildfremden Menschen ein solches Geschenk annehmen? Könnte es auch verunreinigt oder vergiftet sein?
Ich merke daran, wie wenig Vertrauen ich in Menschen habe. Es ist mir unangenehm, fast peinlich, das hier so zu sagen. Aber es ist tatsächlich so, dass in mir Zweifel nagten. Jetzt sitze ich an einem Aussichtspunkt mit einem weiten Blick über das Land und werde etwas anders machen als bisher. Ich werde vertrauen, dass die MMs in Ordnung sind und werde sie essen. Und ich bedanke mich für die Großzügigkeit des namenlosen Spenders und bitte um Verzeihung, wenn mein altes Misstrauen wieder überhand genommen hat.
Ich finde es nicht schlimm, dass Du diese Gedanken hast, ich hatte sie sofort, bevor Du davon geschrieben hast. Wir leben nun mal nicht in einem Kokon, sondern werden von außen beeinflusst und manchmal auch verletzt, mal psychisch, mal leiblich. ich denke dabei an die vielen Anschläge, wo Menschen Fußball spielen wollen, einen Weihnachtsmarkt besuchen, mit der U-Bahn irgendwo hinfahren wollen und an nichts böses denken. Und dann werden sie verletzt und niemand weiß eigentlich, warum. Solche Menschen kann es überall geben und eine gewisse Portion Mißtrauen schützt uns vor Verletzungen. Wir leben nicht im Paradies, wo angeblich alles nur lieb und schön war.
Ich wünsche Dir, dass Dir die M&Ms gut munden und wohl tun.
Das Foto ist schön und Du hast prächtiges Wetter! Nach meiner App zu urteilen soll es auch so bleiben. Ist viel schöner als hier. Liebe Grüße von Irene
Lieber Matthias,
Auch ich verfolge gespannt deine Berichte über deine ersten Schritte auf deinem Weg und habe gerade das Gefühl, dass du wohl ziemlich hohe Erwartungen an dich selbst und den Weg gestellt hattest und du nun ein bisschen enttäuscht von der Realität bist.
Aber! Du bist doch gerade erst los gelaufen 🙂 Versuche dir, deinem Körper und dem kleinen Matthias etwas mehr Zeit für die Umstellung zugeben. Von heute auf morgen aus dem Rucksack zu leben, kaum bis gar keine Zivilisation um sich zu haben geschweige denn die plötzliche körperliche Belastung sind kein zuckerschlecken und braucht etwas Zeit zum daran gewöhnen. Völlig normal und absolut menschlich da das eine oder andere noch nicht perfekt drauf zu haben. Aber das kommt alles mit der Zeit, wenn sich auch eine gewisse Routine eingestellt hat. Nur die Ruhe bewahren. Ich bin überzeugt davon, dass du diese anfänglichen Probleme super bewältigen wirst, und ja sogar schon hast! Ich find es super, dass du dich getraut hast, jemanden zu fragen sich deiner Ausrüstung anzunehmen und auszusortieren!!!
Lieber Matthias, Hetze dich nicht. Bleibe ruhig, genieße die Natur, die Ruhe und Stille, das erste Vogelzwitschern am Morgen (hach mei, das fand ich auf meinen Reisen auch immer das aller schönste!) und nimm alles schwere, dass dich gerade belastet, leichter mit auf die vor dir liegende Stecker und lass es dabei Stück für Stück hinter dir. Das wünsche ich dir und es wird dir gelingen, daran glaube ich ganz fest!
Liebste Grüße und eine liebe Umarmung von Marie!
Und einen wunderschönen Tag heute! Ich denke an dich!
M&M……wie süß, er wusste sicher nicht, dass das Deine Initialen sind ?
Was für ein schöner Kommentar!
Armin, da hast Du so Recht….wenn man schon seine „eigenen“ Sweets hat 🙂 können die nur gut sein!!! Aber im ersten Moment hatte ich die selben Gedanken wie Matthias (ob die wohl ok sind).