San Diego

In Deutschland ist es gerade 2:00 Uhr nachts. Hier scheint die Sonne, der Himmel ist ziemlich blau und es ist 17:00 Uhr. In der Küche bereiten sie, mit gemeinschaftlichem Lachen, das Abendessen vor. Und ich sitze, nachdem ich den großen Wohnraum ausgewischt habe, jetzt im Schatten vor dem Haus und schaue in den Himmel. Ich bin in San Diego – und kann es selbst kaum glauben.

Noch ist mir alles fremd. Ich bin zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten und es ist alles sehr ungewohnt für mich. Dazu kommt, dass ich bei allem sehr sehr unsicher bin und das Gefühl habe, alles falsch anzugehen. Ich versuche es trotzdem offensiv anzugehen, spreche mit den Menschen und sage ihnen, dass ich mich unsicher fühle, dass mein Englisch nicht so gut ist und dass Sie bitte langsam reden mögen, damit ich alles verstehe. Ich habe seit heute eine amerikanische Telefonkarte, auch das habe ich hinbekommen. Ich war im Supermarkt und habe mich ein bisschen umgesehen. Mit einer Schweizerin habe ich mir Essensvorräte geteilt, sodass sie die aus großen Packungen stammenden Lebensmitteln nicht komplett tragen muss. So bin ich heute auch an die Lebensmittel herangekommen, was ich eigentlich erst für morgen vorgesehen hatte. Und so könnte ich schon morgen früh starten. Es scheint mir aber sinnvoll, noch einen weiteren Tag zu warten und mich ein bisschen an die geänderte Zeitzone zu gewöhnen. Ich bin sehr müde und relativ antriebslos, was ich auf die veränderte Zeit zurückführen.

Ich fühle mich noch immer ziemlich aufgeweicht, mental! Noch immer kann es passieren, dass mir plötzlich die Tränen in die Augen treten. Heute Morgen habe ich Frodo begrüßt, die ich gestern nicht mehr angetroffen hatte. Ihre Herzlichkeit hat mich sehr berührt. Sie stand früh am Morgen in der Küche und bereite das Frühstück für ungefähr zwanzig Wanderer, mutmaßlich hatte sie auch schon für die heute Morgen auf den Weg gehenden das Frühstück bereitet. Und das alles ganz selbstverständlich und natürlich. Alle sind sehr hilfsbereit und jeder hilft jedem. Auch Scout ist die Hilfsbereitschaft in Person. Es sind zwei weitere, erfahrene Hiker hier, die mit Rat und Tat allen zu Seite stehen. So bin ich, glaube ich, in guten Händen. Ja, eigentlich müsste ich mich sicher fühlen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Ich sprach mit einem Wanderer aus England, dem ist genauso geht. Wir werden beide morgen starten.

San Diego

2 Gedanken zu „San Diego

  • 17. April 2017 um 9:49 Uhr
    Permalink

    Lieber Matthias,
    nun geht’s also wirklich los – alles, alles Gute!!!
    Bin sehr gespannt auf deine Berichte und was du so alles entdecken wirst….. außen und innen….
    Gute Reise!!!!

    Antworten
  • 16. April 2017 um 22:49 Uhr
    Permalink

    hallo Matthias
    gut das du nicht allein bist. auch ich hatte viel hilf speziell am anfang.
    scheib mir wenns Probleme gibt.
    lg heiko

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert