Heute Morgen, auf dem Flughafen in Frankfurt, habe ich es erlebt. Ich wurde von Armin mit dem Auto zum Flughafen gebracht und war ihm sehr dankbar, dass ich dort nicht alleine stehen würde. So wie abgestellt und alleingelassen. Und ich wusste es, wir hatten es ja vereinbart, dass mein Trail Angel Helga aus Biberach dazu kommen würde. Sie war es ja, die mit ihrer Leihgabe es erst ermöglicht hat, dass ich jetzt in London sitzen kann. Und plötzlich war mein Freund Michael neben mir, zusammen mit seinem Sohn Jakob. Sie waren heute früh von Wolfenbüttel losgefahren, um mich zu verabschieden und noch einmal zu umarmen.
Sicherlich habe ich den Vieren nicht die Aufmerksamkeit schenken können, die sie eigentlich verdienen. Dafür war ich viel zu angespannt. Aber als ich dann zum Einchecken ging und wir uns verabschiedeten, konnte ich merken, geradezu körperlich spüren, wie sehr sie zu mir stehen und wie wertvoll sie für mich sind. Wir hatten alle feuchte Augen und die Stimmen haben gezittert.
Und mir wurde auf einmal klar, was ich für tolle Freunde habe. Warum habe ich das bisher nie laut gesagt, immer so selten wahrgenommen und mir nicht bewusst vor Augen gehalten? So viele Menschen haben an mich gedacht und mich am letzten Tag in Würzburg noch einmal angerufen, um mir Glück und alles Gute zu wünschen. So viele Menschen haben mich unterstützt, mir Mut gemacht und mein Projekt mit ihrer emotionalen Unterstützung möglich gemacht. Sie haben mir Mut gemacht, nicht aufzugeben. Und auch, wenn es jetzt vielleicht ein bisschen spät ist und mit diesem Medium ein bisschen trocken erscheint:
Ich danke Euch allen für Eure Unterstützung, für Eure Umarmungen, für die Zeit, die Ihr mir geschenkt habt, wenn ich mal wieder Trost und Unterstützung brauchte. Ich habe wirklich die besten Freunde dieser Welt! Danke, dass Ihr für mich da seid!
Hallo lieber Matthias,
ich schreibe Dir jetzt nach Seneca, interpretiert von mir, ein paar Gedanken, die ich schon einige Zeit mit mir so herum trage und die ich Dir mit auf Deinen Weg geben möchte
„zwei unvergleichliche herrliche Güter begleiten Dich, wohin Du auch Deinen Schritt wendest: die überall sich wiederfindende Natur und was Du persönlich Gutes in Dir hast….. Daher lass frisch und aufrecht, es sei wohin es wolle, Dich unbeirrten Schrittes eilen, lass Land um Land durchwandern, soweit die Welt ( der Weg ) reicht .
Von welchen Standpunkt auch der Blick von der Erdfläche sich nach dem Himmel erhebt, in gleichen Abständen ist alles Göttliche von allem Menschlichen entfernt.
Solange Deine Augen von jenem Schauspiel, an dem sie sich nicht satt sehen können, solange es möglich ist Sonne und Mond und Sterne anzuschauen, was macht es Dir da aus, worauf Dein Fuß trete?“
Ich denke mir, da wo Du gerade bist, ist jetzt für die Zeit Deines Weges Deine Heimat… und ich wünsche Dir, dass jemand über Dir ist und zu Dir lächelt.
…..bin immer für Dich da, mit Allem, was machbar ist. Bin sehr froh, dass Du gut und sicher auf die Reise gekommen bist. Denk an Dich, umarme Dich, ich hab Dich lieb <3 . Gaaaaaaanz viel Vergnügen, innere Ruhe und dass Du Dich oder was immer Du willst, findest. Bussi, Inken
PS: Frohe Ostern!
…es ist lange her, dass ich Tränen in den Augen hatte. Heute, als wir uns umarmten, hatte ich sie…..und auf einmal wurde mir das Ritual des mit einem Taschentuch Winkens klar…..weil man Tränen des Abschieds in den Augen hat. Witzig – das war mir vorher nie klar……erst als ich ein Taschentuch schwenkte, als nette Geste gemeint, die Dir in all der Anspannung ein Lachen aufs Gesicht zauberte, wurde es mir schlagartig klar.
Es war schön Dich nochmal in die Arme zu schließen, ehe Du Dich auf den Weg machst – Deinen Weg.
Und Du bist ihn gegangen, festen Schrittes, uns nach der Passkontrolle noch einmal zuversichtlich und mit einem Lächeln winkend….und dann mutig nach vorne, nicht mehr zurück schauend – darüber haben wir uns gefreut.
Ich verfolge gerade Deinen Flug auf flightradar24.com, bei Dir an Bord ist es nachmittag, kurz vor vier Uhr und Du fliegst ruhig eben über Saskatoon in Canada hinweg auf die Grenze zu den USA zu. Ich wünsche Dir, dass Du zur Ruhe gefunden hast, vielleicht gerade schläfst – so Du nicht zum Fenster raus siehst auf Deinem Fensterplatz, den wir Dir gestern Abend noch gebucht haben 🙂
Laß es Dir gut gehen, mein Freund!
Es gibt diverse Momente an denen man merkt, wie wichtig einem ein Mensch ist. Abschied ist solch ein Moment, da braucht es keine Worte mehr. Danke für diesen großen Moment am Flughafen in Frankfurt, ich und meine Familie werden dich mit unseren Herzen auf deinem Weg begleiten!