Neun Jahre ist es her, dass ich mich auf den Jakobsweg begeben habe. Auch damals war es Mai und der erste Tag begann mit 30 cm Schnee in den Pyrenäen. Die Bilder von dieser Wanderung gibt es hier. Diesmal starte ich in Bilbao, dort liegt kein Schnee. Und ich werde auch nicht laufen, sondern einen Bus fahren. Auch werde ich nicht 30 Tage benötigen, denn die Reise ist nur auf acht Tagen angesetzt, in deren Verlauf ich auch noch die Küste und Oviedo besuchen und nach Bilbao zurückfahren werde. Sicherlich ist es keine Reise, die Besinnung und Selbstreflexion ermöglicht, denn ich bin ja als Gastgeber im Auftrag meiner Firma unterwegs und muss meine Gruppe bei Laune halten und sicher von A nach B bringen. Eine ausreichende Anzahl an Sorgen vor den unbekannten Herausforderungen nehme ich natürlich mit nach Spanien.
Und doch freue ich mich sehr auf diese Reise, die ich gleich zweimal hintereinander fahren werde. Durch viele Orte werde ich kommen, an die ich gute Erinnerungen habe. Dabei bin ich sehr gespannt, welche eigenen Gefühle mir dabei begegnen werden und was für Erinnerungen wieder wach werden. Ich freue mich auf die trockene Luft und die Wärme der Sonne auf meiner Haut, auf das spanische Essen und den sonnenverwöhnten Wein, von dem ich sicher einige Flaschen mitbringen werde. Anschliessend werde ich noch Rioja und Baskenland für acht Tage bereisen, ehe es in die Bretagne und die Normandie geht. So werde ich erst in fünf Wochen, Anfang Juli, wieder in Deutschland sein.
Natürlich stehe ich gerade ziemlich unter Druck, um alles punktgenau fertig zu bekommen, was ich noch erledigen muss. Die letzten Hemden sind gewaschen, der Kühlschrank weitestgehend leer und ich hoffe, nichts zu vergessen, was ich eventuell in Spanien dringend zu brauchen glaube. Andererseits aber drückt mich das, was hier liegen bleibt, während ich weg sein werde. Die ungeklärten Konflikte und Ärgernisse, denen ich mich stellen muss, auch wenn ich Angst davor habe, und die vor mir herzuschieben mir einfach nicht gut tut. Oder die Details in der Wohnung, für die ich gerne längst eine Lösung gefunden hätte. Vieles bleibt jetzt einfach liegen und so werde ich mich wohl mit den Weisheiten der Stoiker trösten müssen. Und mit dem Wein und der Sonne Spaniens!
Lieber Matthias,
alles Gute auf Deinen Reisen, Du machst das schon, mit Deiner ganz Besondere Art, mit Menschen umzugehen, die Gäste werden begeistert sein und sich wohlfühlen.
Glaub an Dich, denn Du bist ein guter und umsichtiger „Fahrer“.
Allzeit Gute Fahrt!
Inge
Lieber Matthias,
die Weisheit von Epiktet soll Dich begleiten:
„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge“
Gute Fahrt!
Bärbel
Gute Reise lieber Matthias – und ich freue mich darauf schon jetzt, wieder mit Dir sprechen zu können!!