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Ich bin in Cahors. Heute habe ich einen Pausentag eingelegt, um meinem rechten Knie etwas Entspannung zu gönnen. Seit ein paar Tagen habe ich ein Ziehen im Knie, nicht so sehr heftig sondern eher lästig. Und so hatte ich mir vorgenommen, heute nicht zu laufen. Aber inzwischen sind es bei einer gemütlichen und durchaus oberflächlichen Stadtbesichtigung trotzdem mehr als acht Kilometer geworden, die ich gelaufen bin, allerdings ohne zusätzliches Gewicht auf dem Rücken. Aber ich klage nicht. Und das Ziehen im Knie spüre ich noch immer am wenigsten, wenn ich laufe!

So habe ich also heute Cahors ein bisschen kennengelernt. Als Erstes war ich im Waschsalon und habe endlich einmal alle Klamotten gewaschen. Natürlich bin ich danach in der Kathedrale gewesen, die durch zwei eher ungewöhnliche Kuppeln etwas Besonderes ist. Auch den Kreuzgang habe ich besucht. Diese Orte der Stille, währenddessen außen herum das Leben pulsiert, haben mich schon immer fasziniert, auch wenn sie nicht mehr in gutem Zustand sind.

Und ich habe mir natürlich auch die berühmte Brücke angesehen und – aus alter Tradition – den Bahnhof. Zwischenzeitlich jede Menge Kaffee getrunken und einen längeren Text verfasst. Ansonsten bin ich ganz ziellos durch die Stadt gegangen. Und dabei habe ich gemerkt, dass mir etwas fehlt.

Wenn ich früher unterwegs gewesen bin, habe ich gerne etwas Schönes oder Leckeres für meine Lieben mitgebracht. Es war mir ein echtes Bedürfnis, das Gute, dem ich begegnet bin, mit denen zu teilen, die nicht dabei sein konnten. Zum Beispiel, wenn ich wegen der Fotos in Canfranc gewesen war. Hier gibt es nun unzählige Feinkostgeschäfte, die die regionalen Spezialitäten anpreisen. Alles sieht sehr lecker aus. Auch der hier seit kurzem wieder angebaute Wein soll inzwischen sehr gut sein. Ich sehe die Schmuckläden und habe niemanden, dem ich damit eine Freude machen könnte. Auch beim Vorbeischlendern an diversen Wäschegeschäften vermisse ich einen Menschen, den ich damit überraschen und im besten Fall eine große Freude machen könnte. Mir selbst natürlich auch!

Es tut ein bisschen weh, für all das niemanden zu haben, ich würde das alles gerne teilen, wertschätzen und gemeinsam genießen können. Warum aber fällt es mir so schwer, mir selbst etwas zu schenken und es auch ehrlich selbst zu genießen?

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Ein Gedanke zu „Teilen

  • 26. September 2017 um 14:52 Uhr
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    Lieber Matthias, ich will Dich ja nicht kritisieren….aber solange Du immer vor der holden Weiblichkeit zurück schreckst bzw. flüchtest bzw. auch keine Annäherung ernsthaft zuläßt, wirst Du auch keine Freundin finden, die Du mit Schmuck oder Dessous verwöhnen kannst. Also müßtest Du Dich auf einen viel gewagteren Weg als den des Laufens machen…auf den Weg zu Liebe und Vertrauen. Hast Du den Mut zu diesem Weg?
    Denk an Dich, alles Liebe, Inken

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